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Ulf Wuggenig 03/04
Atlas - spaces in subjunctive download pdf
 
"Atlas – spaces in subjunctive" ist eine Projektarbeit mit den Künstlern Alice Creischer und Andreas Siekmann (Berlin). Sie hatten vorgeschlagen, an einer Aktualisierung des Mappenwerkes "Gesellschaft und Wirtschaft" zu arbeiten. Dieses Steindruck-Mappenwerk wurde 1930 von Otto Neurath (Wiener Kreis) publiziert. An seiner Herstellung waren der rd. 15 köpfige Mitarbeiterstab des von Neurath 1925 begründeten Museum für Gesellschaft und Wirtschaft in Wien sowie externe Spezialisten für Typografie, Kartographie, Kunstgeschichte, Ethnologie, Statistik und Technikgeschichte beteiligt. Die Hauptfigur von künstlerischer Seite war Gerd Arntz, Vertreter der deutschen Variante des Konstruktivismus ("Kölner Progressive"). Formal gesehen ist der Atlas demgemäß von der Formensprache des Kölner figurativer Konstruktivismus geprägt.

In der Projektarbeit wurden a) eine digitale Fassung des gesamten Atlas und zwei komplette Serien von Plotterdrucken hergestellt, b) Recherchen zum Atlas und dessen künstlerischen und theoretischen Grundlagen durchgeführt, c) eine Aktualisierung von ausgewählten Themen bzw. Blättern des Atlas auf der Basis von problembezogenen Recherchen vorgenommen, d) Ergebnisse des Projekts in zahlreichen Kontexten öffentlich präsentiert. Die Aktualisierung führte zu insgesamt 15 neuen Bildern, einer Reihe von kommentierenden Texten und der Darstellung einer exemplarischen Auswahl von neuen Bildern und Texten in einer zum Ende des 2. Projektjahres erschienen Broschüre.

Da der Atlas seit den 1930er Jahren nicht mehr öffentlich ausgestellt wurde – Neurath und Arntz wählten aus politischen Gründen das holländische bzw. britische Exil, aus dem sie nicht mehr zurückkehrten  - war es ein zentrales Anliegen des Projekts, für das nicht zuletzt aus diesen politischen Gründen in Vergessenheit geratene Mappenwerk, aber auch für die Aktualisierung, eine breite Öffentlichkeit zu schaffen. Dies erfolgte im Rahmen von Präsentationen und Ausstellungen, im Rahmen von Vorträgen und Podiumsdiskussionen, über Plakate und Einladungskarten sowie über regionale und überregionale, spezialisierte und allgemeine Medien.

Im Einzelnen wurden Ergebnisse des Projekts in folgenden Kontexten öffentlich vorgestellt:

a)      Präsentation und Diskussion der digitalisierten Version des Atlas im Juli 2003 an der Universität Erlangen-Nürnberg (Juli 2003)

b)      Ausstellung der ersten Serie von 130 neu hergestellten Plotterdrucken des Atlas sowie der ersten neuen Bildttafeln in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin (November 2003)

c)       Vorträge und Podiumsdiskussion zum Atlas und seiner Aktualisierung mit den Künstlern und mit Vertretern von Kunst (Direktor Museum Ludwig, Kunsthistorikerin) und Wissenschaft (Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte, Institut für Informatik, Humboldt Universität zu Berlin) sowie Mitgliedern der Projektgruppe in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin (November 2003)

d)      Publikation neuer Bildtafeln im medialen Raum, in den Kunstzeitschriften "Texte zur Kunst" und "Springerin" (März 2004)

e)      Präsentation von Teilen des Atlas und neuer Bildtafeln in einem Berliner Theater (Hebbel am Ufer Hau2) im Rahmen eines großen internationalen Symposiums (November 2003)

f)        Präsentation des Atlas in digitalisierter Form sowie neuer Bildttafeln in Riga (Lettland) auf Einladung des dortigen Goethe-Instituts (März 2004)

g)      Ausstellung des Atlas und neuer Blätter im Rahmen einer von den Künstlern kuratierten großen internationalen Ausstellung im Museum Ludwig in Köln (März – Mai 2004), dem wichtigsten deutschen Museum für Gegenwartskunst

h)      Vorstellung des Projekts im Kölner Museum im Rahmen der Veranstaltung anlässlich der Eröffnung der Ausstellung (März 2004)

i)        Ausstellung des historischen Atlas, der neuen Bild- und Texttafeln, von Arbeitsmaterialien sowie von Arbeiten von Gerd Arntz und Otto Neurath im Kunstraum der Universität Lüneburg (März – April 2004)

j)        Broschüre mit exemplarischen neuen Bildtafeln und Texten (März 2004).

Über den Atlas und das Projekt seiner Aktualisierung wurde in mehreren Tageszeitungen berichtet, nicht nur in Köln und Lüneburg, sondern auch in der überregionalen Presse. Im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung machte ein Beitrag zur Kölner Ausstellung im März 2004 mit einem Titel auf, der sich unmittelbar auf eine der aktualisierte Bildtafeln bezog.

Über die verschiedenen Arten der Präsentation (u. a. Ausstellungen, digitale Projektionen, Vorträge, Führungen, Podiumsdiskussionen), über unterschiedliche Medien (Fachzeitschriften wie allgemeine Presse) und über die Streuung der Ausstellungen bzw. Präsentationen über unterschiedliche Orte (künstlerische, kulturelle, wissenschaftliche und politische Institutionen) konnten das Projekt und seine Ergebnisse eine breite und diversifizierte Öffentlichkeit erreichen.

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